Meissen Jagdterrine
Jagdterrine mit reichem, plastischen Blütenbelag, sogenanntes „Schneeballblüten Dekor“. Die Wandung über und über belegt mit plastischen Blüten.
Auf der Vorder- und Rückseite rocaillengerahmte Reserven mit feinster Wildmalerei. Der Deckel belegt mit Rotwild-Decke, der Kopf den Deckelknauf bildend. Seitliche Blatthenkel, Ränder mit plastischer Lorbeergirlande.
Entwurf Johann Joachim Kaendler
Schwertermarke, Meissen um 1880
Höhe: 36 cm
Breite: 38 cm
Man kann behaupten, Johann Joachim Kaendler brachte die Porzellankunst zum Erblühen. Denn es gelang ihm, nicht nur der figürlichen Plastik Leben einzuhauchen, auch dem gemeinen Gegenstand, wie Vase, Dose, Terrine oder Teekanne, gab er, außer der Eigenschaft des Dienens, eine ganz eigene Daseinsberechtigung. Er verwandelte sie in so großartige Kunstwerke, dass sie sich nun selbst genügen konnten.
Sie ließen die Trivialität des Alltäglichen hinter sich und wurden zum Maß am Hofe Augusts des Starken und an vielen Königshäusern begehrten und wertgeschätzten Gegenstände.
1739 schuf der geniale Künstler das „Schneeballdekor“: Hier benetzen unzählige weiße Blüten ganz plastisch ihren Gastgeber und verzaubern ihn in einen kunstvollen Garten. Selbst Friedrich der Große konnte sich dem Bann des Blütenzaubers nicht entziehen - 1760 bestellte er gleich sechs Schneeballblütenvasen.